Die Cafégeschichte

Eröffnung in den 1930er Jahren

Ein Familienbetrieb

Die Großeltern von Karen Tiemann betrieben eine kleine Landwirtschaft. Die Weltwirtschaftskrise hatte sich überall breitgemacht und so begannen sie 1930 mit dem Straßenverkauf von Milch, Buttermilch und Halliggebäck für die Gäste sowie Tagesausflügler der umliegenden Inseln. Und da Karens Großvater ein Boot besaß, nutzte er es neben dem Fischfang auch für Ausflüge mit den Halliggästen.

 

Eröffnung des Halligcafé

Etwas später in den 30iger Jahren eröffneten sie auf Backenswarft in ihrem reetgedeckten Friesenhaus von 1750 das Halligcafé »Zum Blauen Pesel« und erweiterten es um einen Cafégarten mit Ausblick in die Ferne der Hallig. Das kam gut an. Es gab Erbsensuppe, heiße Würstchen mit Brot oder Kartoffelsalat, belegte Brote, kalte und heiße Getränke, Halliggebäck als Spezialität und ab und zu einen Blechkuchen, Torten nur auf Bestellung.

Als Tante Caroline nach dem Tod ihrer Mutter das Café übernahm, war Schluss mit der Erbsensuppe, die Konzession hatte sich geändert. Dafür gab es jetzt mehr Kuchen.

1995 übernahm Karen Tiemann das Café

Eigentlich hatte sie andere Pläne. Nach ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau am Bodensee und  ihrem Abschluss als staatlich geprüfte Betriebswirtin für Hotellerie und Gastronomie in Berlin, wollte Karen einige Jahre im Ausland in verschiedenen Hotels arbeiten. Daraus wurde nichts, denn Tante Caroline erkrankte schwer. Und Karen kehrte heim, um sie zu unterstützen. Hooge war sowieso ihr Herzensort.

Das Kuchenangebot hat Karen Tiemann um viele Torten erweitert und auch die Getränkeliste ausgebaut. Darüber hinaus bietet sie Suppen und verschiedene Brote an. Die Spezialität des Hauses, das Halliggebäck nach alten Familienrezepten, gibt es aber immer noch!

In »Zum Blauen Pesel« stellt Karen das gesamte Angebot aus größtenteils bio-zertifizierten und möglichst Fairtrade® gehandelten Produkten her, gerne regional und saisonal. Sie probiert mit Leidenschaft neue Rezepte aus, so gibt es auch vegane Kuchen und Torten.

Als Alternative zur bekannten Friesentorte erfand sie die Friesenschnitte, die sich großer Beliebtheit erfreut und sogar Eingang in das Hooger Kochbuch gefunden hat. 


Das Hooger Kochbuch

Das Hooger Kochbuch

Koken & Backen as fröher op de Hallig

Die reiche traditionelle Esskultur der Hallig Hooge aus der Zeit vor 1962 entfaltet sich hier in überlieferten Rezepten. 

3., durchgesehene Auflage 2014, 142 Seiten, zahlreiche, meist farbige Abbildungen, gebundene Ausgabe, 14,95 Euro 

ISBN 978-3-89876-514-5

Husum Verlag